Der Sommer, in dem wir Gatsby gelesen haben
Leichtfüßiger Liebesroman um eine Erbschaft zweier ungleicher Schwestern
(sl). „Die Dead hatten in der Nacht meiner Geburt ‚Stella Blue’ gespielt, so jedenfalls hatte meine Mutter es mir erzählt, die Königin der unzuverlässigen Erzähler. Ihre Geschichten waren immer unterhaltsam und immer ausgeschmückt. Nur wahr waren sie nicht immer.“ Stella Blue Cassandra Olivia Moriarty wächst in Europa bei ihrer Mutter auf und fährt in den Sommermonaten immer zu ihrer Tante Lydia in die Hamptons. Diese Zeit verbringt sie dort auch mit ihrer drei Jahre älteren Schwester Pecksland Moriarty, genannt Pecks, einer Schauspielerin und ein typisches New Yorker Girl, das nur Mode und Partys im Kopf hat sowie zur Theatralik neigt. Die beiden ungleichen Schwestern verbindet neben dem gemeinsamen Vater nur die Liebe zu dem Roman „Der große Gatsby“.
Eines Tages stirbt Tante Lydia völlig unerwartet an einem Herzinfarkt in Paris und vermacht ihren Nichten das Haus auf Long Island sowie „etwas von unschätzbarem Wert“. Stella lässt sich in der Schweiz bei der Zeitung für vier Wochen freistellen, um gemeinsam mit Pecks den Nachlass zu sichten und zu sortieren. Während Stella dem Wunsch der Tante entsprechen möchte und das Haus verkaufen will, ist Pecks der Meinung, es zu behalten wäre doch viel besser.
Während die Schwestern das Haus nach dem Gegenstand von unschätzbarem Wert umkrempeln, begegnen sie zwei Männern wieder, die bereits für beide eine wichtige Rolle gespielt haben. Doch während sich beide Schwestern noch im Gefühlschaos befinden, wird auf einer Party in Lydias Haus ein Bild gestohlen, das Stella und Pecks fortan für ein millionenschweres Werk von Jackson Pollock halten. Und auch eine vermutliche Erstausgabe von „Der große Gatsby“, für die Bibliophile ein Vermögen bezahlen würden, verschwindet plötzlich.
Tante Lydia umgab sich zeitlebens mit Künstlern und Literaten, vielen gewährte sie für mehrere Monate Aufenthalt in ihrem Haus, das sie angeblich bei einer Runde Backgammon gewonnen haben soll. Einer dieser Untermieter ist Biggsy, der sich zuerst als guter Geist des Hauses erweist, sich später aber immer merkwürdiger benimmt und partout nicht aus dem Haus vertreiben lässt. So müssen Stella und Pecks nicht nur den ungebetenen Gast loswerden, sondern gleichzeitig auch die Spur des verschwundenen Bildes nachgehen. Dabei erleben sie jede Menge Überraschungen…
Danielle Ganek hat mit „Der Sommer, in dem wir Gatsby gelesen haben“ einen Roman geschrieben, der so leicht wie ein Chiffonschal ist – und leider auch ebenso durchsichtig. Schon nach der Hälfte des Buches ist die Handlung vorhersehbar, auch wenn die Autorin noch so manche Wendung und einige schrullig-charmante Charaktere bereithält. Dies mag zwar für viele Leserinnen unterhaltsam sein, wer aber die Tiefe und Eleganz eines Gatsbys von F. Scott Fitzgerald erwartet, sollte besser die Finger von diesem oberflächlichen Roman lassen.
Der Roman „Der Sommer, in dem wir Gatsby gelesen haben“ wurde von Ulrich Blumenbach aus dem Amerikanischen übersetzt, der sich am Ende des Buches sogar noch die Mühe gemacht hat, nicht geläufige Namen und Begriffe kurz zu erläutern. Den amerikanischen Literaturklassiker „Der große Gatsby“ muss man zum Verständnis nicht unbedingt gelesen haben, jedoch kann man die Stimmungen der Hamptons sicher besser nachvollziehen, wenn einem dieses Werk zumindest nicht ganz unbekannt ist.
„Wir alle erzählen unsere Geschichte so, wie sie uns gefällt. Und manchmal haben die Geschichten mit der Wirklichkeit nur noch am Rande zu tun.“ Kurzweilige Unterhaltung sowie ein Hauch von Kunst und Literatur machen „Der Sommer, in dem wir Gatsby gelesen haben“ zu einem Lesevergnügen für einen Sommertag am Strand.
© Steffani Lehmann von Literaturtipp.com
Danielle
Ganek
Der Sommer, in dem wir Gatsby
gelesen haben
Aus dem Amerikanischen
von Ulrich Blumenbach
Goldmann Verlag, München
ISBN 978-3-641-05832-6
Deutsche
Erstausgabe 2011, 350 Seiten, eBook.
Preis: € 7,99 (D) / € k. A. (A) / sFr 10.-
© Copyright by: Literaturtipp.com, Butjadingen.
Köstlich beschrieben, aber leider nicht im Partnershop amazon.de erhältlich !!
AntwortenLöschenLiebe Leserin, lieber Leser,
Löschendanke für die Blumen!
Das stimmt jedoch nicht ganz. Das vorgestellte Buch ist als eBook (Kindle Edition) erhältlich und auch noch als Taschenbuchausgabe. Klicken Sie einfach auf den obigen Link "Buch bestellen" und dann auf der amazon-Seite auf "Weitere Ausgaben", wenn Sie das Taschenbuch bestellen möchten.
Freundliche Grüße
Steffani Lehmann