Montag, 22. Februar 2016

Rezension zu „Die Kunst des Skifahrens“

Die Kunst des Skifahrens
Vintage Plakate 1890-1960 – Ein Bildband über die Anfänge des Ski-Tourismus

(pr). Der Bildband „Die Kunst des Skifahrens“ von Jenny de Gex, der erstmals 2006 erschien und sich nun einer Neuauflage erfreut, widmet sich nicht primär der Historie des Wintersports, wie der Titel vielleicht suggeriert, sondern beschäftigt sich in erster Linie mit den Werbeplakaten der Skiorte zu Beginn des Skitourismus. Obgleich die Entwicklung des Sports natürlich eng verknüpft mit der Entwicklung seiner Austragungsorte ist. Die Autorin legt ihren Schwerpunkt bewusst auf die Bewerbung der Wintersportorte, da sie selbst eine Sammlerin von Druckerzeugnissen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist. Darin liegt auch der Grund dafür, dass sich der Bildband in eben diesem Zeitraum, dem Ende des 19. und bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts bewegt.
 
Jenny de Gex widmet sich in dem von Tom Appleton, Matthias Goldmann und Peter Torberg aus dem Englischen übersetzten Bildband „Die Kunst des Skifahrens“ den großen Wintersportnationen gleichermaßen: Neben Kapiteln über Skandinavien, Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und die Schweiz, kommt auch Nordamerika nicht zu kurz. Hier wird zwischen dem Osten und dem Westen der USA sowie Kanada unterschieden. Die Autorin erweist sich als gute Kennerin der verschiedenen Skiorte und beschreibt detailliert ihre Entstehung und ihr Image. Dabei wird deutlich, dass der Skisport nach und nach von einem, nur den Privilegierten zugänglichem Sport, zum Massentourismus avancierte. Dass dieser Prozess in erster Linie mit der Entwicklung der Eisenbahn zusammenhängt, darüber erfährt der Leser ebenso etwas wie über den technischen Fortschritt, den die Skier selbst genommen haben.
 
Für welchen Ort die Werbeplakate warben, egal ob für St. Moritz, Aspen oder Kitzbühel, sie alle zeigen die vielfältigen Vergnügungen, die der Winterurlaub zu bieten hat. Neben dem Skifahren war Schlittschuhlaufen, Pferdeschlittenfahren und später Bob fahren sehr beliebt. Teilweise wurde auch mit olympischen Motiven geworben, um den Sport hervorzuheben, während andere Orte mehr Wert auf das gebotene gesellschaftliche Leben legten.
 
Neben Skibegeisterten wird dieser Bildband auch den Lesern eine große Freude bereiten, die sich für Werbung und Plakatkunst interessieren. Der imposante Bildband „Die Kunst des Skifahrens“ macht Lust auf mehr: mehr Ski, mehr Schnee, mehr Apres-Ski – da kann der nächste Winter gar nicht früh genug kommen!


Jenny de Gex
Die Kunst des Skifahrens
Vintage Plakate 1890-1960
Aus dem Englischen von Tom Appleton, Matthias Goldmann und Peter Torberg
Christian Brandstätter Verlag, Wien
ISBN 978-3-85033-845-5
1. Auflage 2015, 160 Seiten, 200 meist farbige Abbildungen, Hardcover gebunden, Format 24 x 29 cm.
Preis: € 29,90 (D) / € 29,90 (A)



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